Minden (ots) - Trickbetrüger haben ihr Unwesen am Dienstag in Minden getrieben. Als angebliche Wasserwerker traten sie am Nachmittag in Dützen und in den Bärenkämpen auf. Während eine 85-jährige Frau gerade noch rechtzeitig auf den Schwindel aufmerksam wurde, entwendete einer der Kriminellen den Schmuck einer 88-jährigen Seniorin.
An deren Wohnungstür im Stadtteil Bärenkämpen klingelte es zwischen 13.30 Uhr und 14 Uhr. Als die Frau öffnete, stand ein zirka 1,70 Meter großer Ausländer vor ihr, der in einem akzentfreien Deutsch angab im Auftrag der Stadtwerke die Wasserleitungen prüfen zu müssen. Zwar sei die 88-Jährige laut Polizei ein wenig misstrauisch gewesen, habe den Mann aber auf Grund dessen vertrauenswürdiges Auftreten hereingelassen. Der versuchte sein Opfer abzulenken, indem er die Frau ständig aufforderte in verschiedenen Räumen die Wasserhähne aufzudrehen. Als sie sich im Bad befanden, habe der Mann den Raum verlassen und die Tür von außen zugehalten, so die Rentnerin gegenüber den Beamten. Als der mit einem hellen Käppi bekleidete Unbekannte wieder den Raum betrat und erneut versuchte die Frau zu beschäftigen, wurde die ungehalten. Als sie versuchte das Bad zu verlassen, versperrte ihr der Mann den Weg. Nach einem kurzen Handy-Gespräch, indem der Anrufer sinngemäß mitteilte, "...dass sie nun alles haben was sie wollten", verschwand der Mann. Wie sich anschließend herausstellte, fehlten mehrere Schmuckstücke.
Vermutlich die gleichen Betrüger tauchten gegen 16 Uhr an der Wohnanschrift der 85-Jährigen in Dützen auf. Mit einer fast identischen Masche versuchten die Unbekannten auch hier ihr Glück. Allerdings änderten sie ihr Ablenkungsmanöver ein wenig ab, indem der zunächst allein auftretende Kriminelle der Rentnerin vorgaukelte, dass er das bei den Überprüfungen verbrauchte Wasser mit 50 Euro bezahlen wolle. Da er jedoch nur einen 500-Euro-Schein bei sich habe, bat er um Wechselgeld. Als es dann erneut an der Haustür klingelte, tauchte plötzlich sein angeblicher "Chef" auf. Da die 85-Jährige letztlich nicht auf das Wechselgeschäft einging, verließ das Duo die Wohnung und stieg in ein abseits geparktes Auto.
Die Polizei warnt erneut vor dem Auftreten derartiger Trickbetrüger. Die Kriminellen wechseln häufig ihre Masche und ihre Kleidung, letztlich wollten sie jedoch immer unter einem Vorwand in die Wohnung ihrer Opfer gelangen. Daher rät die Polizei zur generellen Vorsicht an der Haustür. Gerade jüngere Menschen sollten ihre älteren Angehörigen vor diesen Gefahren warnen.
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